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Zentralasien 2005 - Reisebericht

vom 05. Mai bis 16. Juni 2005

Hier finden Sie neun e-mail Reiseberichte, welche ich von meiner Reise durch Tadjikistan, Kirgistan und Usbekistan in die Heimat versendet habe.

Bericht 1: 06. Mai 2005 - Duschanbe - Tadschikistan
Bericht 2: 11. Mai 2005 - Khorog
Bericht 3: 16. Mai 2005 - Khorog II
Bericht 4: 24. Mai 2005 - Osh - Kirgistan
Bericht 5: 25. Mai 2005 - Bischkek
Bericht 6: 01. Juni 2005 - Karakol
Bericht 7: 03. Juni 2005 - Bischkek
Bericht 8: 08. Juni 2005 - Buchara - Usbekistan
Bericht 9: 13. Juni 2005 - Samarkand

 

Bericht 1:    (zum Anfang)
Duschanbe (Tadschikistan)

Hallo Freunde, Verwandte und Bekannte,

25 Grad, die Sonne scheint, eine leichte Briese, so zeigt sich das Wetter in Duschanbe an meinem ersten Reisetag.

Für alle, die es noch nicht wissen - ich reise seit gestern für 6 Wochen durch Tadschikistan - den Pamir - Kirgistan und Usbekistan. Eine spannendere Reise als ich dachte. In jedem Fall habe ich die andere Schriftsprache (Kyrillisch) und Sprache (Russisch und Tadjik) unterschätzt, vor allem da hier fast niemand englisch spricht. Aber auch das wird in ein paar Tagen klappen (zumindest mit dem Lesen).

Ich werde mich 2-3 Tage in Duschanbe aufhalten und an das Land gewöhnen und dann ins Pamirgebirge aufbrechen. Die doch stark russisch anhaftende Mentalität ist anfangs für mich sehr ungewohnt.

Da Montag großer Feiertag ist (auch hier wird die Befreiung vom Faschismus in Deutschland groß gefeiert), werde ich evtl. schon Sonntag den 2 tägigen Weg nach Khorog antreten - sind ja auch 570 km!

liebe Grüße - Jürgen

Bericht 2:    (zum Anfang)
Khorog

Moin Ihr Lieben

ein paar Tage später, ein paar Kilometer weiter.

Bedingungen: 22 C, blauer Himmel, Gletscher, von Bergen eingekreist, viel Grün, 2200 m Höhe. Und der Ort heißt Khorog und befindet im Südosten an der Afghanischen Grenze im Pamir Gebirge. Dieser Ort ist mit Kalimabad in Pakistan vergleichbar, von dem ich 2001 auch so schwärmte.

Aber vielleicht doch der Reihe nach. In Duschanbe hat das Abholen nachts um drei Uhr übrigens geklappt. Nachdem aber am Samstag der Dauerregen einsetzte (ohne Pause und Aussicht auf ein Ende, der Wetterbericht sagte 10 Tage gleich bleibendes Wetter), es im Zimmer durchregnete, der Strom teilweise ausfiel und ich mit dieser Russenstadt sowieso nicht so wirklich etwas anfangen konnte entschied ich am Sonntag meine Pamirreise zu beginnen.

Ich wurde vom Fahrer dort hin gebracht und er suchte auch ein Auto aus. Nach einigen Verhandlungen hatten ich einen Platz im engen Allradbus. Hiermit sollten jetzt die fast 700 km (inkl. Umweg, da ein Pass noch geschlossen ist) verbracht werden. Es sollten statt 22 h schlappe 40 h werden. Leider auch ohne Schlafpause im Bett, nur drei h im stehenden Auto. Letztlich waren wir nachts um 4 Uhr fast in Khorog, so ziemlich die schönste Zeit zum ankommen! Aber dazu später.

Gehalten wurde zum Essen (5), zum Reifen wechseln (5), Reifen vulkanisieren (3), Autopannen allgemein (mehr als 15) und Furtdurchquerungen (2+1 mit 4 h Dauer). Beim ersten Anblick hätte ich nicht gedacht, das Autos durch so reißendes Wasser fahren können. Der Fahrer war auch mächtig unsicher, aber es hat geklappt!

Nach 40 h hat mich dann einer der Autogäste in sein Haus eingeladen, was ich sofort gerne angenommen habe. Nach dem Frühstück (für die Tadjiken mit Wodka) haben sie mich noch nach Khorog gebracht und mir einen Schlafplatz besorgt. Der neue Lonly Planet ist diesbezüglich leider komplett veraltet, viele Adressen stimmen nicht mehr, neue sind hinzugekommen. Ich wäre vollkommen aufgeschmissen gewesen.

Mit Sprache und Schrift habe ich immer noch deutliche Schwierigkeiten (natürlich mehr mit der Sprache). Dies macht sich auch immer mal wieder in meiner Stimmung bemerkbar. Viel mehr als auf meinen anderen Reisen. Diese Reiselust - die Suche nach dem Unbekannten - das Fremde zu akzeptieren fehlt auf dieser Reise noch und das bringe ich noch mit der Sprache in Verbindung. Obwohl es hier in Khorog schon einfacher fällt - die Sprache - da verhältnismäßig viele Menschen Englisch sprechen können. Dies liegt wohl an den fast unzähligen von NGOs, die sich hier und von hier aus in Afghanistan engagieren und an der lokalen Universität.

Ich werde noch zwei Tage in Khorog bleiben, um mir des Auskurierens des Durchfalls mit starken Körperschmerzen sicher zu sein. Dann geht es weiter nach Ishkashim, in den Südosten zum Whakan Corridor, den sich Tadjikistan und Afghanistan teilen - gänzlich hinein in den Pamir. Von da aus ist es ein Katzensprung nach Pakistan (30 km) und später von Murghab aus nach China (wenn die Grenze offen wäre). Von Ishkashim aus versuche ich die Östliche Route nach Norden zu nehmen. Vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht, dann muss ich zurück nach Khorog und von dort aus weiter Reisen.

Lieben Gruß sendet Euch der weiterhin noch mutige
(das Fremde herausfordernde) - Jürgen

Bericht 3:    (zum Anfang)
Khorog II

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

ich bin vom Abenteuer Whakan Corridor zurück und habe schon zwei Tage heiß in einer Mineralquelle gebadet! Neugierig?

Leider hat die Durchquerung des Whakan Corridors nicht geklappt, oder besser, ich hätte wieder zurück fahren müssen, da die Querverbindung zum PamirHighway noch lange zugeschneit ist. Also bin ich von Ischkaschim aus gar nicht erst weiter gefahren, sondern ein Stück zurück.

Man glaubt es kaum, aber die Strecke in dieser entlegenen Ecke habe ich mit einem PKW zurück gelegt. Ich hätte gedacht das solche Fahrzeuge sofort aufgeben müssen, aber gefehlt. Noch vorm Mittag ging es mit dem Lada (PKW ?) in Khorog los und gegen 16:30 Uhr war ich dann auch schon in Ischkaschim - Lokale Zeit, die geht nämlich 1 h vor! Ganz schön verwirrend, aber sonst würde es schon um 3 Uhr hell werden. Zuerst geht es entlang einer Schlucht mit Fluss. Auf der anderen Seite liegt Afghanistan. Wenn es schon in Tadjikistan arm aussieht und ist, so sieht die andere Seite noch ärmer aus. Aber die Landschaft ist großartig. Auf beiden Seiten steigt das Gebirge sofort bis auf über 4000 m auf und oben liegt immer noch Schnee.

Irgendwann öffnet sich das Tal dann zum Beginn des Whakan Corridors, der dann bis nach China im Nordosten ran reicht. Noch war es heiß! Aber kurz darauf kam schon erst erste Regen-Schnee Schauer. Aber wie im Gebirge so üblich war das bald Vergangenheit. Ischkaschim ist eine Russenstadt, noch vollkommen von dem Sovietstiel eingenommen, breite Strassen und hässlich Kombounds zum Wohnen. Zum Glück gab es vor und nach der Stadt noch die ursprünglichen Dörfer der Tadjiken. Es wird immer wieder deutlich, die Russen hatten hier nur strategische Ziele, alles andere wurde absolut nicht gefördert! Und zum Glück gibt es viele schön, gerade grün werdende Pappeln, die alles etwas auflockern.

Zuerst schlage ich noch eine Einladung zum Übernachten in ihrer Wohnung aus, denn es gibt ja das Homestayprogramm in diesem Ort und ich kenne den Namen. Der Fahrer hilft mir und nur dadurch finde ich den Bau. Er mag mal schön gewesen sein, als er noch klein war. Jetzt hatte er auf beiden Seiten große Bauruinen, die wohl mal Guesthäuser werden sollen. Drinnen war erst niemand, ich guckte rein und alles war durcheinander, vermüllt, überall stehen Essensreste herum, Dreck. Ich entscheide ziemlich schnell, nein hier will ich nicht bleiben. Gemeinsam mit dem Fahrer finde ich die Familie - na ob

das nun Regen oder Traufe ist, was ich da zu sehen bekam. In der Wohnung war alles sauber! Aber eben eine Kombound der Russen - keine Heizung - kein Licht - keine Toilette (diese ist draußen, für ca. 400 Menschen gedacht und eine große Mutprobe) - keine Küche (auch die (?) ist draußen). Aber das alle ging noch. Ich wurde von der Mutter, Tante, 3 Töchtern (zwischen 16 und 25), einem Neffen, und vielen Besuchern überfallen! Alle redeten fließend russisch auf mich ein, oder war es Tadjikisch - entschuldigt die Ungenauigkeit - leider konnte nur der 16 jährige Neffe etwas Englisch, oder zum Glück, meine Rettung! Auch mit Wörterbuch ist es super schwierig eine Unterhaltung ohne zumindest rudimentäre Sprachverständigung aufzubauen. Außer mit dem Neffen wurde geredet, was ich als Wort kannte, oder was ich in meinem Wörterbuch wiedergefunden habe. Leider kein Alphabetisches Wörterbuch, sondern nach Tätigkeiten sortiert. Das macht das Wörterfinden noch schwieriger! In Ischkaschim kann eigentlich keiner Englisch. Im Krankenhaus gibt es einen Kurs, an dem er Junge eben auch schon seit zwei Jahren teilnimmt. Die Situation ist schnell bedrückend und beklemmend, ja unangenehm für alle - ich möchte flüchten, aber wohin? Ich bleibe!

Die ersten zwei Stunden ist die 25 jährige (wirklich schön!) davon besessen, dass ich sie mit nach D nehmen solle! Zum Glück verstehen wir uns nicht so gut, bzw. hier gibt es von meiner Seite aus erst recht Sprachschwierigkeiten!

Die Region, die Stadt, die Familien sind arm! Es gibt eine unendlich hohe Arbeitslosigkeit. Ich frage mich die ganze Zeit, was sollen die Menschen in dieser Stadt eigentlich? Ich meine nicht in den Dörfern, wo sie noch Ihre Felder und Tiere haben! es ist trostlos. Morgens stehen überall Menschengruppen herum und haben augenscheinlich nicht zu tun. Wie mir ein Lokaler aus Khorog heute erzählt, ist diese ganze Gegend vergessen, damals von den Russen, heute als Autonome Region vom eigenen Staat und alles verschlimmert hat der Bürgerkrieg in den 90ern. Die vielen NGO und vor allem der Agha Khan (Ismaili Muslime) helfen hier Finanziell sehr stark und insbesondere der Letztere hat sich auch für die Beendigung des Bürgerkrieges eingesetzt. Aber zurück zur Familie. Gegessen wird Borscht, eine Suppe mit Kartoffeln und etwas Fleisch, das ich beim Essen zum Glück nicht sehe. Meine Westlerzähne fordert es jedoch sehr. Schlafen tue ich der großen Wohnstube. Die ganze Familie schläft im kleinen Esszimmer, so wird es dort wärmer! Morgens Brot und Tee und dann gehe ich, nachdem ich 20 TJS, etwas 5 EURO, unter die Blumenvase gelegt habe.

Der Morgen entschädigt für alles! Strahlend Blauer Himmel, weiße Berge, Weite - einfach Fantastisch! Leider ist kein Bus nach Khorog dort, bzw. kein Fahrzeug nach Garm Schaschma zu finden. Ich lungere auch auf der Strasse herum, bald weis wohl jeder wo ich her komme, wo ich hin will, usw. Na, viel mehr nicht - der Sprache wegen.

Gegen Mittag sucht mich ein Jeep auf, der nach Garm Schaschma fährt - toll - einsteigen. leider ist die Fahrt ungemütlich, holperig, die Aussicht schlecht, aber was soll's. Kurz vorm Ziel ein Stop. Der Vater des Fahrers wird aufgesucht, es soll Tee geben. Das Tadjikische Haus gefällt mir, ein riesiger Raum, viereckig, nur ein kleines Fenster, dafür ein großes Oberlicht. Die Seiten zum Sitzen und schlafen der ganzen Familie erhöht. Aber es gibt nicht nur Tee. Mir wird angedeutet ich solle mit rauskommen. Eine Hase wird freigelassen, er darf herumhoppeln, aber nicht mehr lange, bis das lange Messer kommt. Schnell ist der Kopf ab und das Tier wird für ein Mittagessen zerlegt. Genau so normal kommt mir die Szene vor, obwohl es wirklich meine erste Schlachtung war an der ich teilgenommen habe. Hier wird je nach Bedarf schnell mal ein Tier geschlachtet, wie ich am nächsten Tag wieder mitbekommen habe (aber nicht zu Gesicht). Das Essen war lecker, das Tier jedoch wiederwartend (oder hoffend) zäh. Dazu hatte ich noch das Glück die Rippenbögen zu bekommen (nicht viel dran und schön knorpelig). Eine Herausforderung für mein Gaumen und die Zähne, aber bis jetzt hat es immer geklappt weitestgehend auf zu essen!

Und jetzt kommen die heißen Quellen ins Spiel. In Garm Schaschma gibt es Phantastische heiße Mineralquellen in denen Jeder baden darf. Männchen und Weibchen jeweils 5 h nacheinander. Toll so im blubberigen Wasser zu sitzen und sich sauber zu schrubben. Sonntag war für die Männer richtig Badetag. Waschen - rasieren - schrubben - klönen - ... . Gerade das Mal hatte ich meine Fotoapparat nicht dabei.

Gewohnt habe ich bei einer Familie im Haus. Die 4 Kinder sind schon aus dem Haus (und studieren in Khorog). Die Eltern sind gerade mal 52 (er) und 47 (sie). Sie sind sehr nett, können aber wieder kein englisch, ich dafür aber 100 % mehr Wörter, also so um die 20. Mit viel Mühe wird einiges geklärt oder erzählt. Dieses Mal helfen mir die mitgenommen Bilder der Familie und von Hamburg sehr, so habe ich etwas zu erzählen. Wir mögen uns (Gespür), aber können es nicht ausdrücken (schade). Ich schlafe göttlich gut und wache von einem leisen rauschen und tröpfeln auf. Rauschen = Bach, Tröpfeln = Regen. Ein entsetzlicher regen hat eingesetzt, der alsbald in Schnee überging. Bis Mittag lagen wohl 15 cm!!!! Die schmolzen aber ab 1 Uhr auch wieder dahin. Ein Tag im Haus, ganz anders als geplant. Eigentlich wollte ich schön wandern gehen. Im Tal rauf bis zu einem See. Na Schade. Bis heute morgen habe ich mir noch offen gehalten dort zu bleiben, um eben das Wandern bei gutem Wetter nach zu holen. Vergebens, Dauerregen auch in dieser Nacht. Also abfahrt nach Khorog im überfüllten Tablettka, wie die Kleinbusse auch heißen. Dh. 21 Person auf 12 Sitzen, halt plus ein Kind. Aber wer fahren will muss eben Leiden.

In Khorog ist das Wetter dann schon viel besser. Noch besser wird meine Stimmung, als ich mit Hilfe einen Lift noch heute nach Murghab bekommen habe. ich werde um 3 Uhr mit einer NGO (ACTETT) aufbrechen. Ankommen werden wir erst Nachts, macht aber nichts, denn sie betreiben ein Guesthaus!!

Meine Stimmung ? Schwankend, gerade ein Hoch, da ich noch heute weiter fahren kann. Zwischen durch aber auch verzweifelt, mies bis aufgebend, da das Reisen hier wirklich schwer fällt. Vor allem eben aufgrund der fehlenden Sprachverständigung und fehlender Sozialkontakte (mit Verständigungsmöglichkeit - das hatte ich sonst immer wieder mit Touristen, die fehlen hier noch komplett).

Reisende Grüße - Jürgen

Bericht 4:    (zum Anfang)
Osh (Kirgistan)

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

gestern bin ich von Murghab aus mit zwei UNHCR Trucks in Osh angekommen. Sie hatten 200 Zelte aus Duschanbe, dem Hauptquartier der UN, für die Flüchtlinge aus Usbekistan geladen. In Osh wimmelt es auch nur von Journalisten. Alle wollen sie die Flüchtlinge interviewen. Von ca. 3000 Flüchtlingen sind wohl noch 500 ohne Unterkunft, die anderen sind derweil bei Verwandten untergekommen. Die Grenzen nach Fergana (Usbekistan) sind komplett dicht. Ich wollte dort zur Zeit auch nicht hinfahren. Hier heißt es auch, dass die Usbeken ca. 700 Personen letztlich wahrlos auf der Flucht erschossen haben. Unter anderem auch ihre eigenen Polizisten! Von Islamismus auch hier nirgendwo die Rede. Letztlich immer wieder ein Diktator, der an der Macht bleiben möchte, mir großen Freunden wie zum Beispiel Busch und Co.

Aber zurück zur Reise: In Khorog hatte ich dann wirklich Glück. Der Jeep kam und nahm mich mit. Als einzigen Gast im Auto, Fotostops so viel ich wollte, einfach Klasse und gleich mit Guesthouse im Hintergrund! Die ersten 1,5 h ging es stets bergauf. Immer einem Tal folgend mit schönen grünen Dörfern dazwischen. Irgendwann wurden diese weniger, die Bäume fehlten schon, ein zwei Serpentinen, Schnee und Schwups waren wir auf 4300 m Höhe, dem Pass angekommen. Dies war dann auch die einzig schwierige Strecke. Schnee an beiden Seiten und die Fahrbahn fast einen Meter tief aufgeweicht. Für Jeeps schon schwieriger zu passieren. Aber hier kann es auch schlimmer kommen. Plötzliche Schneestürme lassen jeden Verkehr erlahmen, oder für Tage bis Wochen stoppen, oder man schneit dort oben ein. Ist auch schon einigen passiert.

Wir sind aber durchgekommen und ich konnte mich gar nicht von der Landschaft losreißen, so atemberaubend ist diese hier. Weiße Bergriesen, schöne Täler, wüstenähnliche Steppen. Es erinnert leicht an Tibet und Ladakh. Ich denke es ist ein ganzes Stück rauer hier. In Murghab wachsen keine Bäume und Büsche mehr, wächst kein Gemüse, kann nur an ganz wenigen stellen Roggen angebaut werden. Dies alles ist in Tibet und Ladakh viel häufiger möglich, trotz gleicher Höhe.

Spät nachts konnte ich mich dann in ein Bett des ACTETT (NGO) Guesthouse fallen lassen. Schön! Jedoch erklärte mir dann morgens Erik (ein Deutscher), dass dies nur ein Guesthouse für Helfer und Mitarbeiter sei (leider wieder mal ein ungenauer Lonely Planet). Aber dass machte gar nichts, denn sie vermitteln tolle Homestays in Familien. Ich hatte Glück und kam in ein Haus mit Überblick über Bazar und Stadt und trotzdem Zentral. Exzellentes und viel Essen waren in dem Preis von 14 Dollar inbegriffen. Nur zum Sitzen war das Zimmer meistens zu kalt. Die Temperaturen schwankten zwischen 6 und 17 Grad.

Murghab ist eine Stadt von 6000 Einwohnern in einer Wüste. Hier wächst nichts. Das einzige Grün im Sommer wird etwas Gras und Taskamm Pflanzen sein, nur diese verbrennen die Einheimischen auch gerne. Es wird im Winter ja auch kalt, bis minus 45 Grad! Trotzdem konnte ich mich von der Stadt nicht lösen - sie gefällt mir. Das wohl beeindruckenste ist der Blick nach Osten, weiße Pamirriesen und dazwischen die Eiskuppe des Muztagata, welcher schon in China am kleinen Karakol See liegt (Reise 2001).

Das Wetter war kalt und wechselhaft. Starker Windnormal und Temperaturen unter Null (nachts) und am Tage unter 10 Grad. Das einzige was wärmte war die Sonne und das schnell. Zwei Tage bin ich gewandert. Mit dem Jeep raus gefahren und ein schönes Tal entlang. Die Beine wurden mir lahm und der Atem schlapp, aber zum Glück keine Anzeichen von Höhenkrankheit! Auf der ersten Wanderung habe ich dann auch eine Gruppe von Ibex Schafen aufgeschreckt, die dann aus meiner Nähen schnell in die Berge flüchteten. Schöne Tiere! Übernachtung in einer Kirgisenjurte mit 14 Personen aus Drei Generationen. Für mich eine sehr neue Erfahrung, aber es hat wirklich gut geklappt. Zuerst war nur der Opa mit Enkeln da und mein Fahrer, der ein paar brocken Englisch kann. Verständigung also wieder brocken von Englisch, Russisch und meine Bilder. Die Frauen kamen erst sehr spät, also gab es erst gegen 23 Uhr Essen. Die Männer rühren nichts an! Die Großmütter auch nicht! Die Arbeit bleibt auf der Schwiegertochter liegen. Nach ihrem Tagewerk durfte sie dann noch mal eben Essen kochen, Tee bereiten, ihr kleines Kind stillen und beruhigen, heizen, Essen auftischen, betten bauen, ..., als ich einschlief war sie noch am wirbeln - eine sehr ungleiche Verteilung der Aufgaben!!!!!!!!!!!!

Das Essen war kräftig und lecker. Immer mit Fleisch. Der Fahrer erklärte mir stolz, dass es ein vom Sohn geschossenes Ibexschaf sei. Na Ja, zum Glück kein noch selteneres Marco Polo Schaf.

Das größte an der Jurte war die heiße Quelle nebenan. In einem 4 x 3 m Becken konnte man sich bei 31 Grad herrlich entspannen und reinigen. Nur beim herauskommen war einem etwas schwindelig.

In Murghab habe ich viel von der Arbeit der NGO ACTET mitbekommen. Sie leisten eine umfangreiche Arbeit in dieser noch ärmeren Gegend. Ein Lehrer verdient hier 50 Som im Monat, entspricht 12,5 EURO. Aber viele Gehälter sind niedriger. Ein Problem vor allem in Murghab, wo die Menschen keine Tiere halten können. Auf dem Land unterhalten sich viele durch Tierhaltung, aber auch das ist begrenzt. In der Region können sich nach Berechnungen 600 Menschen von Tieren ernähren, aber es leben hier 12000 Menschen!!! Diese vielen Menschen wurden hier von den Russen angesiedelt und versorgt! Und dann nach dem Zusammenbruch alleingelassen. Hier liegt die größte Schwierigkeit und hier greift die NGO an. Tourismus mit Homestays, Jeeps und Guides (alle lokal) ist der eine Teil, der Familien ernähren kann. Leicht werden 600 Dollar pro Jahr erreicht, das dreifache dessen was ein Lehrer verdient. Ein anderer Zweig sind traditionelle Handarbeiten die vor Ort, in Khorog und Duschanbe verkauft werden. Dann kommen noch Minikredite, Hilfe auf dem Land, Schulung in Ökologie, ... .

Beim Müll ist die Ökologie jedoch noch nicht angekommen. Wo man sich auch aufhält, den Müll bitte einfach wegwerfen. Wenn er mal zufällig gesammelt wird, dann wird er morgens vor der Tür angezündet. Auch Batterien landen dort. Hier gibt es noch kein Verständnis für Umwelt. Dies war in Tibet ja auch ein großes Problem.

Nach 5 Tagen wollte ich dann weiter. Samstags um 6 Uhr sollte meine Maschruttka mich abholen. Nur sie kam nicht. Bis halb acht saß ich und wartete, dann habe ich mich wieder schlafen gelegt. Um halb neun guckte ich ratlos aus dem Haus und verfolgte in der Unterstadt einen Truck, wie er Richtung Khorog fuhr. Klasse LKW dachte ich. Dann folgte noch einer und ein Jeep. Schade nach Khorog dachte ich noch mal, bis ich bemerkte, dass sie auf die Strasse nach Osh einbogen. Also Lungentest - Laufen und versuchen zu stoppen. Mit wirklich letzter Kraft kam ich vor dem ersten LKW an der Strasse an und dieser hielt auch sofort auf mein Winken an. Prustend und schnaufend erklärte ich mein Anliegen, dass ich gerne mit nach Osh genommen würde. Zögerliche Fragen ob ich ein NGO Mitarbeiter sei musste ich verneinen. Trotzdem ein JA zum Mitnehmen. Ein LKW wartete und ich sagte ,,please 5 minutes for my bagage ... ,,. OK und Lungentest zwei und drei, zurück zum Haus und mit 28 kg zurück zum LKW. Nach drei Minuten sollte mein Glück dann fast vorbei sein. Als der Fahrer meinen großen Rucksack sah meinte er NO, das sei zu viel! Eine kleine Diskussion, bitten und ein mit Augenrollen vorgebrachtres pajalusta erweichten und ich saß mit meinem riesigen Rucksack zwischen den Beinen im 24 Tonnen LKW der UNHCR nach Osch. Superglück und komfortabel!!!

Die Hochgebirgslandschaft grandios, viele Stops gibt es nicht, dafür aber eine saubere Frontscheibe. Ich fotografiere hindurch. Nach 100 km ein Stop auf 4200 m. Sollte nur ne kleine Pause sein, wurde ein Reifenwechsel beim LKW und ihr konnte meinen Rucksack in den Begleitjeep legen. Also wurde es noch komfortabler. Wir hielten bei einem Roadworker. Irgendwann zeigte er mir Stolz seine Eisenfallen, ich dachte sofort an die armen Ibexschaafe. Aber weit gefehlt, die Eisen sind für Wölfe. Im vorletzten Jahr hat er damit 13 und im letzten 1nen erlegt. Er schützt seine eigenen Tiere damit. Eine sehr einsame Arbeit für ihn und seine Frau.

Bald darauf kommt auch schon der große Zaun in Sicht und begleitet uns auf 200 km. Ca. 3 m hoch, alle 4 m ein Pfosten mit ca. 20 Stacheldrähten bewährt kommt selbst kein Tier nach China rein oder raus. Wer will schon in dieser Höhe in irgend eine Richtung Flüchten?? Außerdem was ist den hier Regen und was Traufe? Ein skurriler Zaun.

Die nächste Sehenswürdigkeit ist dann der große Karakull See, leider nicht so schwarz wie beschrieben. Er ist noch weitestgehend zugefroren. Aber trotzdem ein Atemberaubender Anblick mit den großen weißen Bergspitzen dahinter.

Dann geht's zum letzten Mal auf 4300 m, der Grenzposten von Tadjikistan. Für mich ganz einfach, ich muss nur meinen halben Rucksack auspacken. Die UNHCR hat mehr Probleme. Fragen hier, Fragen da: Was sind das für Pässe (Laißez Paßer), was sind das für Autopapiere, die Frachtpapiere stimmen nicht, ... . Zeit vergeht, es soll aber noch schlimmer kommen. Nach 40 min rollen wir weiter. In Schlamm und Schnee geht's bergab. Himmel mit schweren Schneewolken verhangen, ich in Gedanken an die Geschichten von: 7 Tage auf dieser Route eingeschneit ... und so. Aber es bleibt diesbezüglich weitestgehend gut. Endlich ein Grenzposten der Kirgisen. Nein nur die Customs, und die machen nur noch Schwierigkeiten. Nicht für mich, nur das ich nirgendwo einen Einreisestempel bekomme (mal sehen was das noch gibt?) und auch nicht sehe, wo ich hätte einen bekommen können. Die UNHCR soll lange mit ihren Zelten gar nicht weiter fahren. Dann klappt alles, bis so ein komischer Chef mit Streifen kommt. Alles aus??? und keiner versteht warum. Die Grenzleute glauben die UNHCR Leute wollen die Zelte nur auf dem Bazar von Osh verkaufen. Unter anderem, weil sie sich nicht vorstellen können, das aus dem Armen Tadjikistan Hilfsleistungen kommen können. Letztlich geht es nur deshalb weiter weil ein Beamter jetzt den Konvoi bis nach Osh begleitet und sehen will, wo das Zeug hingebracht wird. Aber es geht weiter! Nach 3 h!

Die Landschaft wird flacher, wir kommen nach Sary Tasch auf 3000 m. Ein Furchtbarer Ort, aber ein Ort nach diesem ganzen Gebirge. Auch hier keine Grenzformalitäten wie im Lonely Planet angeführt, also muss ich endgültig ohne Eingangsstempel leben. Zum Glück kann ich die Ausreise von Tadjikistan belegen und von da aus kann man gar nirgendwo anders hin.

Die Landschaft dann endlich auf ca. 1500 m erinnert an das Voralpenland. Leicht hügelig, kleine Berge, wenig Felsen. Grüne Weiden mit vielen, vielen frei laufenden Pferden. Die Kirgisen lieben Pferde. Alles natürlich nicht eingezäunt. Übrigens ein Allheilmittel soll vergorene Stutenmilch sein - zum Glück ging es mir bis jetzt gut! Obwohl ich Länder wie Ungarn und Rumänien nicht kenne denke ich bei dieser Landschaft und dem Leben wiederholt daran. Gerade auf dem Land geschieht noch alles gemächlicher mit Pferdekarren, Ochsengespannen, unendlich vielen Reitern, ... .

Als sich auch der Fahrer vor Müdigkeit kaum noch konzentrieren kann wird endlich halt gemacht. Es sind zwar nur noch 90 km bis Osh, aber auf dieser M41 sind das auch noch 2 - 3 h. Zwar asphaltiert, dieser aber in der Mehrzahl unterbrochen von Schlaglöchern, Erdrutschen, Schotterpisten, usw. Zum Glück nicht mehr solche Waschbrettpisten wie im Pamir - 2 Mal 15 km ununterbrochenes durchgeschüttel und gerüttel. Danach kann man jede Schraube am LKW wieder anziehen.

Nachts um 23 Uhr gibt noch leckeres Essen und Wodka zum Spülen und Schlafen. Das braucht man auch für die Russenschlafstatt. Zum Glück habe ich meinen Schlafsack und sonst nicht nachdenken. Wir schlafen zu dritt in einem Zimmer, zum Glück, wie sich später heraußtellt. Nach zwei Stunden will ich auf Klo und als ich die Ohrstöpsel entferne ist es nur noch laut. ?!?! Im Flur feiern Jugendliche mit Mengen von Wodka. Als ich wieder vorbeikomme fällt einer mich an und will mehr Getränke - habe ich nicht, zum Glück hält ihn dann ein Freund auf. Schlafen, weiterschlafen, bis dann nach 5 min der Gleiche in unser Zimmer stürzt (Schlösser und Riegel gibt es nicht) und dort rumlärmt. Hier sind meine Begleiter dann schnell. Ich hätte ihn wohl kaum raus bekommen. Mit schwerem Sessel vor der Tür können wir dann ruhig (?) schlafen.

Dann Osh, das Leben pur. Es brodelt, insbesondere auf dem Bazar. Es gibt wohl alles zu kaufen, schlichtweg der beste Supermarkt mit unendlich Konkurrenz. Ich finde kaum der Bazar von Kashgar kann hier mithalten, ich meine ohne den Lebendtiermarkt. Den gibt es hier nicht. Schon zwei tage trolle ich mich durch den Mark und habe sicherlich lange noch nicht alles entdeckt. Und dann die bunte Völkermischung: Kirgisen, Tadjiken, Menschen mit mongolischen Einschlag, Koreaner, Wolga Deutsche mit blonden Haaren und blauen Augen, ... . Ein wunderbares Leben und Treiben. Leider gibt die Stadt sonst nicht so viel her. Ein heiligen Berg, Salomons Thron, von dem man schön den Sonnenuntergang beobachten kann. Ein Sonnenuntergang auf Wellblechdächern, zum Glück mit viel Grün dazwischen. Ja die Stadt ist grün, an jeder Strasse sind Bäume gepflanzt und quer durch die Stadt und den Bazar fließt ein Fluss. Dann ist man aber auch schon am Ende der Sehenswürdigkeiten.

Noch heute, Dienstag, werde ich nach Bischkek fliegen. Zur Zeit möchte ich keine langen Strecken (15 h) mehr mit dem Auto zurück legen. In Bischkek will ich nur für später Flüge nach Taschkent und Urgench buchen und dann geht es weiter ins Tian Chan und an den Issik Kul. Dort will ich vier Tage trecken gehen, ich hoffe das es schon möglich ist (SCHNEE ?). Sonst hänge ich dort irgendwo ab.

Sa sich die Unruhen (zur Zeit) auf das Fergana Tal beschränken habe ich mit Orten wie Taschkent, Chiva, Buchara und Samarkand in Usbekistan keine Schwierigkeiten. Wenn es sich ausdehnt werde ich mich notfalls umentscheiden müssen und versuchen den Rückflug auf Bischkek zu legen.

das war's erst mal - liebe Grüße - Jürgen

Bericht 5:    (zum Anfang)
Bischkek

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

ich bin sicher in Bischkek gelandet. Eine superenge JAK 24 Propellermaschine hat mich laut und schüttelnd über die Distanz gebracht. Abends war gerade ein Gewitter über der Stadt, das wirkt sich dann eher abkühlend aus als negativ!

Habe einen schönen Abhängtag in Bischkek. Wohl bei 30 Grad, leider etwas schwül (s wird auch heute was geben). Ansonsten habe ich nur die Flüge bis nach Urgench gebucht, somit steht ab 4.6. (Flugtermin) dem Usbekischen Teil der Reise nichts nichts mehr im Weg. Und ich sehe zusätzlich die schöne Stadt Chiva.

Auch in Osh hatte ich die tage gutes Wetter bei wohl 25 Grad, also gut auszuhalten. Übrigens gehört Osh auch zum Fergana Tal. Jenes wurde nach dem verlassen der Russen willkürlich in der Mitte geteilt und ein Teil den Usbeken und der andere den Kirgisen zugeschlagen. Obwohl in beiden das gleiche Volk lebt.

Das Fergana Tal liegt klimatisch sehr günstig und hier wächst wohl alles. Jetzt sind zum Beispiel Erdbeeren und Kirschen zu hauf auf den Märkten zu bekommen. Daneben natürlich alle erdenklichen Gemüse.

Interessant ist, das in Kirgistan die Kartoffelpreise aufgrund von enormen (auch nicht erlaubten) Exporten nach Usbekistan und Tadjikistan steigen. Das Funktioniert alles nur durch Schmiergelder an der Grenze. Aufgrund der niedrigen Löhne sind die Beamten dort sehr anfällig dafür.

So jetzt hänge ich weiter ab und fahre dann morgen an den NIE zufrierenden Issik Kul (obwohl drumherum im Winter Temperaturen bis -30 Grad herrschen). Am 3. Juni werde ich dann wieder in Bischkek eintrudeln, mal sehen ob es in Karakol schon Internet gibt.

Liebe Grüße - Jürgen

Bericht 2:    (zum Anfang)
Karakol

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

morgens knirschte leise das gefrorene Gras beim Wandern unter den Füssen. In den Bergen ist es hier noch richtig kalt und die Nächte trotz geringer Höhe von 2800 m noch bis zu -5 Grad kalt. Aber Schlafsack und Zelt funktionieren gut und so genieße ich die wunderbare Landschaft auch bei diesen Temperaturen.

Ich bin vier Tage von Karakol aus in das Karakol Valley gewandert. Es erinnert an die deutschen Alpen. Berge, Wald, Sommerweiden zum Ausruhen, unberührte Natur. Einzige unterschiede: keine anderen Touristen und viele frei laufende Pferde und Kühe.

Mit dem Wetter hatte ich richtig Glück, nur einmal hat es entgegen allen Möglichkeiten kräftig geregnet und gestürmt.

Meine eigentliche Route konnte ich leider nicht gehen. Nicht weil ich den Weg zum Aufstieg nicht gefunden habe, oder weil ich den 50 GRAD!! steilen Hang mit 24 kg nicht hoch gekommen bin, nein, weil ich ca. 300 m Höher, als der Wald aufhörte, keinen Weg durch ein riesiges Tujagebüsch gefunden habe. Nach ca. 1 h habe ich dann aufgegeben, oder besser, habe ich mich umentschieden im schönen Tal zu bleiben. Der Abstieg war dann noch einmal so schwierig und schon bald schmerzten meine Oberschenkel kräftig.

Endlich wieder im Tal habe ich nur ein Stück oberhalb einen wunderbaren Campingplatz gefunden. Gesagt getan und aufgebaut. Nur im Tal entschwindet die Sonne sehr bald, das war so um 17:15. Also versuche ich ein Feuer zu machen, mit Erfolg und Wärme mich bis halb neun daran. Dann geht's in den Schlafsack, es ist ja auch schon fast dunkel.

Am nächsten Tag mache ich nur einen kleinen Abstecher zum Gletscher des Karakol Berges. An den Gletscher schmiegt sich eine 2000 m hohe Wand bis zum Gipfel in 5200 m. Schnee und Eisverhangen, traumhaft.

Zum Glück wusste ich die Tage nicht, dass es hier viele Bären und Wölfe gibt. Noch vor ein paar Tagen sollen sie im Nachbartal eine Kuh gerissen haben. Bzgl. Bären hatte ich vorgesorgt und meine Lebensmittel in einen entfernten Baum gehängt. Auf so offensichtlich noch im Frühjahr im Tal anzutreffende Wölfe wäre ich nicht vorbereitet gewesen.

Jetzt bin ich schon wieder den zweiten (und letzten) Tag in Karakol. Eine im 19 Jhd. von den Russen als Außenposten vor den Chinesen und als Entdeckerstadt gegründete Stadt. Planquadratmäßig wie damals üblich in Europa. Zum Glück haben die Russen die Plattenbauweise erst später entwickelt, so dass es noch wirklich schöne Strassen mit kleinen Hütten und Häusern gibt. Fast alle Strassen sind mit alten Pappeln bestanden, die entweder genug Schatten werfen, beim verfeuern Wärme geben, oder als Nistplatz für unzählige Krähen dienen. Also mag mir noch jemand in Europa oder Hamburg über Krähen schimpfen, hier gibt es deutlich mehr! Sicher!

Was hat die Stadt sonst noch zu bieten? Eigentlich reicht es hier einen Tage zu verbringen, um seine Trecks zu planen und dann für die Abreise wieder. Die Stadt ist nicht unschön, ist aber schnell erlebt: eine schöne Dunghan Moschee (komplett ohne Schrauben und Nägel gebaut), eine alte Holzkirche, ein Bazar, und dann hört es auch bald schon auf.

Schön ist die Natur drum herum, die Berge, die Obstplantagen (das hat Karakol mit dem alten Land gemeinsam), der Issik Kul See, heiße Quellen (welche ich dieses Mal ausgelassen habe), ... .

Das harte Leben zeichnet die Menschen hier. Auch hier herrscht Armut, wie an vielen Orten des Landes. Die Menschen wirken deutlich mürrischer als ich die Kirgisen in anderen Teilen des Landes erlebt habe. Wenn man sie dann anspricht nicht unfreundlich, aber zuerst nur neugierig schauend und mürrisch blickend.

Und wer sich noch fragt, wo alle unsere alten, gebrauchten Autos bleiben? HIER! In Kirgistan sind alle Marken und Fabrikate zu finden, vom PKW bis zum Kleinbus, die Mercedes Kleinbusse sind übrigens hier sehr beliebt eben als Kleinbus für bis zu - besser nicht zählen. Auch teure Mercedes sind anzutreffen, auch mal mit einem seit 2002 abgelaufenen Zollnummernschild aus D. Darum wird sich hier nicht so sehr gekümmert. Jedoch Führerscheine sind schon Vorschrift! Aber Rechte der Fußgänger gibt es hier überhaupt nicht. Autos haben Vorfahrt, überall und immer. Nicht das man absichtlich umgefahren wird, aber der Fußgänger hat eben zu springen, spätestens wenn das Auto hupt und das tut es auch gern.

Morgen werde ich nach Tamshy fahren (sucht bitte nicht auf der Karte!), das liegt am Nord-Westlichen Ende des Issik Kul. Ich möchte einen halben Tag am Strand verbringen. Mal sehen ob ich schon baden kann?

Am Freitag fahre ich dann zurück nach Bischkek um dann am Samstag morgen nach Urgench (Usbekistan) zu fliegen.

In Kirgistan könnte ich noch gut 1 - 2 Wochen verbringen, so schön und so viel zu sehen gibt es

hier. Wirklich eine Empfehlung zum Reisen.

Aber nun brechen die letzten zwei Reisewochen an und ich möchte schon noch die Wunderbaren alten Städte (Chiva, Buchara, Samarkand) in Usbekistan sehen. Ich bin schon sehr gespannt darauf. Dort wird es dann auch erst wirklich warm. Temperaturen von 30 - 35 C sind dort gang und gebe. Zum Glück und hoffentlich trockene Luft, so dass das nicht zu sehr anstrengt.

Leider habe ich mir auf der Wanderung einen Schnupfen weggeholt. Außerdem sind die Stirnhöhlen etwas dicht. Ich hoffe das legt sich von allein wieder.

Russisch fällt mir immer noch schwer, aber immer häufiger treffe ich Menschen die auch ein wenig englisch können. Und diesbezüglich hoffe ich auch auf Usbekistan. Nach jetzt vier Wochen lebe ich ganz und gar in dieser Reise, in diesen Ländern. Manchmal frag ich mich, wo ich mich denn gerade befinde, so normal ist der Aufenthalt dann gerade.

Mein einziges Buch habe ich natürlich schon ausgelesen. Jetzt hoffe ich auf den Flughafen von Taschkent, das ich evtl. dort eine Deutsche Zeitschrift bekomme. In ganz Bischkek ist das nicht möglich!

So das wäre es erst einmal wieder aus Zentralasien.

Liebe Grüße - Jürgen

Bericht 7:    (zum Anfang)
Bischkek II

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

nun doch noch einmal kurz aus Bischkek. Seit heute mittag weile ich hier und schon flüchte ich vor der enormen Hitze. Die Sonne steht senkrecht (na ja fast) und ich flüchte mich von Schatten zu Schatten. Ein schöner Vorgeschmack auf Usbekistan. Aber ich freue mich auf diese drei großen Seidenstraßenstädte.

Nachdem mich der Bußfahrer gestern halb verrückt gemacht hat (hat grad mal mit der buddhistischen Ruhe nicht so geklappt) hatte ich Nachmittags einen schönen Strandtag am Yssik Kul. Im Ort Tamshy habe ich mich aussetzen lassen und brauchte nur 200 m zum Strand (!) und zu meiner Unterkunft den Hügel hinab laufen. Wilde Tiere (Pferde, Schafe, Kühe, Puter und Hühner) halten das Gras schön kurz und exotische Bäume (Pappeln, Weiden) spenden Sonnen- und Windschatten. Und dann der riesige leicht salzige See. Mit 20 Grad schon warm genug zum Baden! Klasse!

Die Unterkunft war räumlich und örtlich (am See) auch Klasse. Leider bekam ich den Eindruck, dass die Touristen nur als notwendiges Übel zum Geld verdienen in Kauf genommen werden. Das hat den Aufenthalt etwas an Freude geschmälert. Vielleicht war es aber auch nur deren Tagesform (Tagestief), denn eine andere Touristin die ich noch in Karakol traf fühlte sich in diesem Homestay Sauwohl.

Dieser Ort ist wirklich Klasse um ein paar Tage Strandleben, oder eben einen Nachmittag, zu verbringen. Der ganze See ist von hohen eingeschneiten Bergen umrandet und man könnte ihn auch als riesengroße Zahnfüllung sehen, nur eben in Blau, nicht silbern oder Gold. Zum Ausgehen oder mal ins Cafe setzen gibt es dort überhaupt nichts. Am besten bucht man am Homestay sogleich alle drei Malzeiten mit, denn es gibt wirklich KEINE alternativen.

Nach dem ich mich heute morgen auf langes Warten an der Strasse eingestellt hatte, wurde ich wiedererwartend nach 3 min in einem zügigen Sammeltaxi mitgenommen.

Bischkek ist noch einmal eine Erholung von den Sprachschwierigkeiten. Obwohl wie gesagt zum Sehen gibt es nicht allzu viel. Eigentlich ist die Stadt auch erst seit den 40iger Jahren erbaut worden.

Eines meiner wichtigsten Dinge war, mir ein neues Buch zum Lesen zu besorgen. Das habe ich geschafft. Im Touristencafe FATBOY gibt es eine Ausleih- bzw. Tauschbörse. Und ich hatte Glück ein Buch auf deutsch zu finden.

So nun kann ich auch wieder in die Sonne treten - Euer - Jürgen

Bericht 8:    (zum Anfang)
Buchara (Usbekistan)

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

45 Grad Temperaturunterschied innerhalb 1 1/2 Wochen, wenn ich davon ausgehe, dass ich den einen Morgen -4 Grad in den Bergen hatte. Die Bäche und Flüsse von Schweiß kann man nur mit Gelassenheit ertragen und dazu viel trinken, dass sie auch nicht versiegen!

Heute habe ich jedoch leider kein so schönes Fotografierwetter in Buchara. Diesbezüglich leider ist es bedeckt und es weht stark, aber dafür viel kühler als gestern - schlappe 30 C..

Genug vom Wetter. Ich bin glücklicherweise sehr gut aus Kirgistan heraus gekommen. Der Zollbeamte hat zwar die Nase gerümpft und Mach dem Einreisestempel gefragt, aber dann schnell gehandelt und mir die Ausreise erlaubt.

Ich hatte zwei spannende Flüge. Von Bischkek wieder mit einer kleinen Turbopropp über traumhaft schöne verschneite Gebirge und dann endlich mit einer JAK 40 nach Urgench. Die JAK 40 ist schon historisch, aber mit drei Triebwerken fühlt man sich schon sicher. Platz hat sie grade für 36 Personen und drinnen sieht es wie in einem 60iger Jahre Bus aus. Von Gemütlichkeit keine Spur. Die Kopfstützen fehlen auch noch vollkommen.

Usbekistan ist schon noch ein sehr abgeschloßenenes Land. Z.B. tauschen sie keine Kirgisischen Som! Blöd für mich, da ich noch 200 hatte. Aber wie Ihr hört eben Vergangenheit. Im Pech hatte ich Glück und traf zwei Amerikaner im Rentenalter, die nach Chiva - Buchara und Samarkand noch nach Kirgistan wollen. Sie reisen jetzt schon zwei Jahre durch die Welt. Zur Zeit verbringen wir fast alle Fahrten und einige Abend zusammen.

Aber zurück zu Usbekistan. Dieses Land ist weitestgehend pleite. Schon seit 7 Monaten werden Beamte und Soldaten nicht bezahlt (weil kein Geld da ist). Deshalb grassiert auch die Korruption. Polizisten fragen Autofahrer nach 2-5 tausend Som (2-5 Dollar) im Monat, damit die dann keine Strafzettel bekommen. Das ist dann deren Lebensunterhalt. Oder Lehrer geben zusätzliche Kurse gegen Entgeld, ohne die die Kursteilnehmer dann aber auch nicht bestehen würden!

Die USA haben ihren Mitbürgern (außer Militär) gesagt, dass sie das Land verlassen sollen. Wohl eher ein Politikum als echte Gefahr (?). Ich habe den Artikel des Auswärtigen Amtes gelesen - zum Glück fahre ich ja nicht mehr nach Taschkent und auch nicht nach Fergana.

Auch hat das Land seit Jahren kein Geld mehr neue Som zu Drucken. Deshalb gibt es auch keine Geldscheine die größer sind als 1000 Som (80 Dollar Cent). Das Papier würde allein pro schein schon 80 Som kosten. Deshalb bekommt man auch für 50 Dollar in der Regel einen Ziegel von 110 Scheinen, sofern man Glück hatte und die 500er bekam. Oder eben ganze Kilo an Scheinen mehr!

Diebstahl lohnt sich eigentlich nicht! Trotzdem wurden mir in Chiva leider 16 tausend Som aus meinem verschlossenen Zimmer entwendet. Dumme Sache, nicht des Wertes wegen, sondern der Tatsache halber. Grundsätzlich hatte ich dabei Glück, da alle anderen werten im Raum nicht berührt wurden. Und die B&B Besitzer waren so nett, dass man es ihnen auch nicht zugetraut hat. Letztlich hat mir das Hotel die hälfte zurück gegeben - eine tolle Geste in der Situation.

Die Altstadt von Chiva ist schön, aber ein Museum für Touristen. Alles ist auf diese ausgerichtet, Museen, Souvenirs, Hotels, Eintritt, Restaurants, ... . Dabei bleibt unberührt, das diese Stadt wirklich faszinieren ist und toll aussieht. Für Touristen Interessant ist letztlich ein von einer Hohen Stadtmauer eingerahmtes Gebiet von 400 mal 600 Metern. Mit zwei tagen kann man zwischendrin und vor allem von 13 - 17 Uhr gut entspannen und trotzdem alles sehen. Und das sind vor allem Moscheen und Medressen (Koranschulen) und Minarette, die hier auch von Touristen bestiegen werden dürfen (bei aktiven Moscheen undenkbar). Die zwei Minarette sind gute 45 m hoch. Dunkle nicht genormte Holzstufen führen bis nach oben. Ein Turm macht es dem von Pisa nach und steht schief. Jedoch sind die Gebäude nicht so alt wie in den anderen großen Städten. Viele entstammen dem 19.ten und 20.ten Jahrhundert.

Ich würde auch schon wieder das Wort "Hello" zum Unwort des Jahres wählen können. Immer wieder verfolgen einen Horden von Kindern und schreien Hello hinter einem her. und immer wollen sie Antwort! Schon lästig.

Die Umgebung von Chiva ist gut bewässert! und es wächst eigentlich alles Bäume, Baumwolle, Weizen, Obst, Gemüse und Reis. Und alles mit dem Wasser des Amur Darcha bewässert, der ja letztlich schon gar nicht mehr den Aral See erreicht, sondern schon vorher versiegt. Die Folge der intensiven Bewässerung ist ein Versalzen des Bodens und des Trinkwassers. Muss man beim Kochen dran denken! Nicht so viel zu salzen!

Wüste, oder Steppe erreicht man erst 30 km hinter Chiva Richtung Buckara. Dann steigt auch sofort die Temperatur an. Schnell waren die 40 Grad erreicht. 250 km der Strecke (von 450) führen ohne erwähnenswertes Dorf durch diese Steppe. Nur unterbrochen von Checkpoints und kleinen Essensstationen (Chaikhanas). Entgegen der Zeit rinnt der Schweiß schnell am Körper herunter.

Zwischendrin können wir sogar noch den großen Zeh in den Fluss Amur Daja stecken. An einer Ölpipelinebrücke, welche die beiden Staaten Usbekistan und Turkmenistan an der Stelle verbindet.

Nach 6 1/2 h ist es dann geschafft und nach kurzer Suche (?), nein direkt das erste B&B ist klasse, zentral, ruhig und mit Klimaanlage und ich bleibe. Eine Klimaanlage ist hier schon Klasse. Insbesondere war sie es in Chiva, wo man die Fenster aufgrund unzähliger Fliegen nicht öffnen sollte!

Auch hier ist der für Touristen interessante Teil der Stadt überschaubar. Innerhalb von 5 h kann sich schon mal alles beguckt haben. Ich werde aber voraussichtlich 3 ganze Tage bleiben. Auch einige km außerhalb soll es noch interessantes zum Anschauen geben.

Hier ist es auch sehr auf Tourismus eingestellt. So viele Souvenirs wie angeboten werden können gar nicht gekauft werden. Aber egal die Kultur entschädigt. Oder besser das was davon übrig geblieben ist. Die Russen haben während ihrer Revolution ganze Arbeit geleistet und vieles Zerstört, den Rest hat die Umwelt geschafft. Zur Zeit sind deshalb große Teile für Restaurationsarbeiten gesperrt worden.

Trotzdem sehr beeindruckend die großen Medressen und Moscheen, die hier teilweise auch noch in Betrieb sind. Wieder andere Medressen sind jetzt so genannte Handwerksworkshops. Einheimische erlernen und erstellen einheimische Handwerkskunst für die Touristen. Eine gute Idee. So weiß man zumindest, dass es keine Industrieware ist.

Vielleicht habe ich ja morgen auch besseres Fotografierwetter um noch die entsprechenden Fotos davon zu machen. Hier Portraits zu machen fällt viel schwerer als in abgelegeneren Regionen. Die Menschen sind zwar sehr darauf aus einen an zu sprechen, jedoch mit dem Ziel zu verkaufen, lange nicht mehr aus Neugierde, woraus schnell eine Fotosituation werden kann.

so das war's erst mal wieder - nun geht's wieder raus zum Schwitzen

und Samstag dann weiter zur letzten Station Samarkand - liebe Grüße - Jürgen

Bericht 9:    (zum Anfang)
Samarkand

Moin liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,

wenn man sich die Umgebung von Samarkand Richtung Süd-Westen anschaut wird einem klar, warum Alexander der Grosse hier her gekommen ist. Leichte Berge, wunderschön grün, viel Vegetation, schöne Städte und warm! Traumhaft!

Häute wird hier außer Baumwolle auch viel Tabak angebaut und Wein, aber nur für Rosinen. Wundert mich eigentlich bei der Menge Sonneneinstrahlung.

Ich schwimme also weiter auf der Welle des Tourismus durch die großen Städte Usbekistans. Schon einige Touristen habe ich jetzt in allen drei Kervansereien wieder getroffen.

Ich genieße die letzten Tage meiner Reise jetzt um und in Samarkand. Leider sind die B&Bs nicht so toll wie in Buchara! Vor allem die Betten sind hier in allen B&Bs grottenschlecht und durchgelegen. Da freue ich mich schon aufs eigene!

Diese großartigen Bauten aus dem 13 und 14 Jhd, von z.B. Timor dem Grossen, sind wirklich überwältigend! Überwältigend groß, blau und grün, wahnsinnig schöne Kacheln, die schon so viele Jahrhunderte überlebt haben. Insbesondere der Registan, der Platz mit den drei großen Medressen, Koranschulen, ist zum Verzücken und dass zu jeder Tageszeit. Für alle Architekten unter Euch wird es die Frage sein, wie man so windschiefe Bauten zum Stehen bekommen kann. Eigentlich ist kein Winkel, keine Wand, kein Minarett im Winkel und schon gar nicht gerade. Alles deutet darauf hin, dass sie wirklich schon so gebaut wurden, denn es sind keine Risse oder Flickstellen in den Kacheln zu entdecken, die auf ein Erdbeben hindeuten könnten.

Meistens gibt es in den Gebäuden nicht viel zu sehen, außer Verkaufständen und davon unzählig viele. hello, Hello, Looki, Looki, just Looki free, ... . Wahrlich einfallsreich sind die Verkäufer in der Werbeansprache nicht. Häufig komme ich mir auch mehr im Kaufhaus vor als in einem schützenswerten alten Gebäude, welches evtl. sogar noch von Unesco und NGO finanziert restauriert wurde. Und dafür darf dann der gemeine Tourist schon 2 oder 3 Dollar berappen, übrigens das 10 bis 20 Faches des gemeinen Usbeken. Ist schon klasse für Kaufhäuser Eintritt zu nehmen, sollte sich Karstadt mal als Rettungsaktion überlegen. Scherz beiseite hier wird der Tourist wirklich ausgenommen. Ohne Scham sind die Preise unendlich hoch und anscheinend zahlen die Gruppenreisenden das auch ungefragt, was die Preise leider noch weiter anheben lässt.

Ich habe mir jetzt zum Hobby gemacht die Neben- und Hintereingänge zu finden. Und das klappt gut und ist viel günstiger - HiHi. Nicht das ich nicht Eintritt zahlen könnte, jedoch so Summieren sich schnell Mal 30 - 40 Dollar in einer Stadt und das finde ich dann ungerechtfertigt.

So schlendere ich noch einige Tage durch diese schöne Stadt und genieße.

Ab dem Wochenende bin ich dann wieder in D erreichbar. Ich hoffe das Lesen hat Euch ein wenig Spaß gebracht und auch Lust auf Reisen.

Liebe Grüße - Euer Jürgen
(zum Anfang)